Wir wollten Im Sommer 2011 mit Lady Ferien in England, genauer in Devon noch exakter Nähe der Ortschaft Tavistock verbringen. Wir hatten dort ein Cottage mit Garten gemietet.
Leider war aber Ladys Titer nur 0.3 anstatt der vorgeschriebenen 0.5 und somit mussten wir die Ferien in England leider absagen.
Alp Äsch 2. - 16. Juli 2011
Nachdem das mit England nicht geklappt hat, haben wir uns entschlossen in der Schweiz Ferien zu machen und zwar haben wir ein Ferienhaus (http://www.appa.ch/45421.htm) auf der Alp Äsch beim Klausenpass (Kanton Uri) gemietet. Zur Alp Äsch führt eine ungeteerte Privatstrasse und die Alp kann nur im Sommer bewohnt werden. Dort sind alle Häuser eingezäunt, dafür laufen die Kühe überall frei herum. Auch die Autos sind hinter Zäunen, damit sich die Kühe nicht daran reiben.
Auf der Alp kann man frische Rohmilch, Rahm, frisch hergestellte Butter und frischen Alpkäse kaufen.
Jeden Abend um 21 Uhr wird der Alpsegen verkündet. Dazu steht ein Mann mit einer Art hölzernem Trichter auf die höchste Wiese und ruft den Segen aus. Danach jodelt er noch eins.
Der grosse Äschfall (Wasserfall) rauscht so laut, dass er überall in jedem Haus auf der Alp Tag und Nacht gehört wird. Auch das Glockengeläut der Kühe hört man Tag und Nacht. Aber daran gewöhnt man sich schnell.
Wir hatten ausserordentliches Glück, die ersten 10 Tage unserer Ferien waren einfach nur wunderbares Wetter, Sonne und heiss von morgens bis abends. In der Nacht gab es manchmal ein Gewitter, was uns aber nicht störte, denn am Morgen erwartete uns wieder ein blauer Himmel und die Sonne. Am Mittwoch der zweiten Woche änderte sich das dann leider, dann gab es Regen. Der Regen war nicht weiter tragisch, aber am Donnerstag kam dann Nebel auf. Dieser war so dicht, dass man wirklich nichts mehr sah und Wanderungen unmöglich wurden. So liefen wir halt die Strasse nach Unterschächen hinunter und wieder zur Alp hoch, damit Lady trotzdem Auslauf hatte.
Aber die Wanderungen davor waren traumhaft! Direkt von der Alp Äsch aus gab es eine Art "Gondelbahn", das war aber eher eine Transportbahn für Güter, die man auch für Personen nutzen konnte. Von bequem jedoch keine Spur! Die beiden Bänke darin waren sehr niedrig und die Bahn hing nicht etwa gerade, so dass man entweder in die Bank gedrückt wurde oder wenn man gegen den Hang sass, fast kopfüber fiel... Auch das System, wie man überhaupt befördert wurde, war speziell. Da musste man den Telefonhörer in einem kleinen Kasten nehmen (den aber erst mal finden :-)) und melden, dass man fahren möchte. Dann wurde die Bahn geschickt, es ertönte ein Hupzeichen = einsteigen und dann ertönten 2 Hupzeichen = abfahren. Wir brauchten einen Tag, bis wir dahinter kamen, wie das funktioniert! Dann konnten wir uns von der Alp Äsch zur Oberalp fahren lassen. Dort zahlten wir die Fahrt und wanderten zum Wäspensee hoch. Diese Wanderung gefiel uns ausserordentlich! Sie führte über alpine Wiesen, die voller wunderschöner Blumen war: Enzian, Alpenrosen und was es noch alles gibt - es war einfach traumhaft. Wir sahen Murmeltiere (Lady haute einmal ab und ging auf Jagd...) und eine ganze Herde Gemsen. Der Wäspensee selbst ist ein wunderschöner kleiner Bergsee in etwas über 2000 m Höhe. Darüber hatte es noch kleine Schneefelder, über welche Lady natürlich voller Genuss herumraste. Sie fand den Ausflug eh super toll, es gab ja soviel zu schnuppern und entdecken!
Am nächsten Tag fuhren wir auf den Klausenpass und wanderten von dort aus über die Chammlialp auf die Oberalp. In der Chammlialp kehrten wir ein. In diesen Hüttenbeizen kann man seinen Hund problemlos frei lassen, sofern er keine Probleme mit freilaufenden Hühnern, Kühen usw. macht. In der Chammlialphütte liefen nämlich die Hühner draussen unter den Tischen von uns Gästen herum und pickten die Brosamen auf :-) Aber Lady hat sich die ganze Zeit über absolut super verhalten, sie hat nicht einmal Kühe oder sonst Tiere verbellt oder getrieben. Wir haben sie einmal angeleint, weil uns eine Herde Ziegen verfolgte und einen Narren an Lady gefressen hatten und ihr richtiggehend auf die Pelle rückten - das wurde uns dann doch zu riskant. Ansonsten haben wir sie nur in den Bahnen sicherheitshalber angeleint, sie konnte sonst überall und immer frei laufen.
Dann sind wir mit einer richtigen Gondelbahn auf die Bergstation Sittlisalp gefahren. Von dort aus sind wir zum Aussichtspunkt Obsaum gewandert. Vom Obsaum aus kann man das gesamte Schächental überblicken, es sah toll aus! Weiter ging es zur Sittlisalp und dann zurück zur Bergstation.
Natürlich sind wir auch vom Klausenpass aus dem Schächentaler Höhenweg entlang gewandert. Leider hing aber ausgerechnet an dem Tag unter uns ein Nebelmeer und verwehrte uns die eigentlich tolle Aussicht...
Ein weiterer Höhepunkt war unsere Wanderung vom Clariden Höhenweg. Auch dieser startet vom Klausenpass aus. Wir wussten, dass dies eine lange, steile und anstrengende Wanderung ist. Aber ich wusste auch, dass unter den Clariden (Bergkette) ein Gletschersee ist und ich bin ein Bergsee-Fan. Zwar war mir klar, dass zum Gletschersee kein Weg führt, aber davon lasse ich mich nicht abhalten und mein Mann ist sich an meine Extrawünsche (-würste) gewöhnt... Leider musste ich zu meiner grossen Enttäuschung feststellen, dass nach dem 3. Foto mein Akku leer war und ich kein Ersatzakku mit hatte... Frust pur!!! Wenigstens hatte ich noch meinen Samsung Tab mit und konnte noch einige Bilder damit machen. Aber inzwischen ist mir klar, warum kein Weg zu diesem Gletschersee führt! Wir mussten unendlich viele Geröllberge überwinden und immer, wenn wir dachten, nun haben wir es geschafft, war da wieder einer und noch einer und noch einer... Es war zum Verzweifeln! Diese Geröllberge hatten es in sich. Diese Gesteinsbrocken lagen lose auf einander, rutschten weg, wenn man den Fuss aufsetzte, man musste höllisch aufpassen, dass man nicht umknickte oder der Brocken wegrutschte und man hinfiel, es war ermüdend ohne Ende! Aber dann hatten wir es endlich geschafft und der Gletschersee war in Sicht! Er war gross und hatte grosse Schnee"berge" drin. Am hinteren Ende hatte es eine ca. 3 m hohe Schneewand, die den See begrenzte und es brachen immer wieder Schneestücke ab und fielen in den See, was ein gehöriger Lärm verursachte. Doch wir konnten uns nicht allzu lange ausruhen, wir mussten ja alles wieder zurück und hatten dann noch einen langen Weg vor uns! Lady hingegen war frisch und munter und überwand die Geröllberge problemlos. Aber sogar mein Mann war danach groggy. Zurück auf dem Clariden Höhenweg stellten sich die nächsten Herausforderungen, denn der Weg wird oft von Flüssen überquert, die eine starke Strömung haben, tief und breit sind. Es gibt keine Stege oder Brücken, der Wanderer muss selber schauen, wie er das Überqueren meistert! Und das war ganz und gar nicht immer einfach!!! Da gabs schon die eine und andere Mutprobe... Ausserdem verläuft der Höhenweg eine längere Strecke direkt dem Grat entlang und es wehte ein starker Wind nein stürmte schon eher - nichts für sensible, zarte Gemüter oder gar Leute mit Höhenangst! Meinem Mann war öfter mal mulmig zu Mute, er hatte immer Angst, Lady könnte es über den Grat wehen oder ich könnte stürzen, ich bin da weniger ängstlich. Es war eine aufregende, anstrengende und tolle Tour, aber wir waren echt kaputt danach.
Wir haben noch andere, weniger anstrengende Wanderungen gemacht und sie waren alle toll. Es ist ein wunderschönes Wandergebiet. Es hat uns total gut gefallen.
Mühsam hingegen waren die Sennenhunde! Wir trafen mehrere Sennenhunde (meist Appenzeller Sennenhunde) und eine Border Colliehündin. Lady lief an all diesen Hunden absolut desinteressiert vorbei, beachtete sie null und gar nicht, aber alle kamen auf sie zugerannt und griffen sie sofort an. Die Sennenhunde konnte ich alle mit wütendem Geschrei vertreiben, aber die BC-Hündin war stur, sie liess sich nicht vertreiben, sondern griff mehrfach an und als sie das dritte Mal angriff und Lady in den Rücken beissen wollte, da bekam sie halt einen Tritt ins Maul und zwar einen mit Anlauf. Das half, sie verzog sich. Auf dem Rückweg mussten wir wieder an ihr vorbei, dann waren aber zwei junge Männer bei ihr (beim ersten Mal war sie allein) und hielten sie fest. Im Gegensatz zu den Hunden waren die Leute sehr offen und freundlich. Sie zeigten uns, wie sie den Käse herstellen, wir durften überall hinein und alles anschauen - kurzum, es war wirklich eine Freude, wie nett die Leute waren.
Summer holiday in Central Switzerland. We rented a house on the alp Äsch. You can only drive to this alp during the summer month! In winter it is closed and nobody living there. The cows are free! So it is necessary that dogs are under controll! We have been lucky and had sunny weather and made walks all the time. Lady enjoyed it to discover new things and we enjoyed the beautiful mountains, the air and view and the very friendly people there!